mumaps Museum
In Sainte-Croix, der Hochburg für Spieldosen, liessen sich im 19. Jahrhundert zahlreiche spezialisierte Unternehmen und Handwerker nieder. Seit Dezember 2020 sind das hiesige «Uhrmacherhandwerk» und «die Kunstmechanik» ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO.
Bei einer Besichtigung des CIMA-Museums fühlt man sich angesichts der wertvollen Sammlungen in die Kindheit zurückversetzt. Das Centre International de Mécanique d’Art (CIMA) setzt eine historische Musikdosen- und Musikautomaten-Sammlung mit menschlichen Figuren in Szene. Einige Exponate sind weltbekannt und mit aussergewöhnlich komplexen Feinmechanismen ausgestattet: So z. B. der «Prinz Eugen» von François Junod, der zeichnen kann, oder «Pierrot» von Michel Bertrand, der einen Brief an seine Geliebte Colombine schreibt.
Das Museum CIMA zeigt ebenfalls eine Mechanikerwerkstatt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und mehrere authentische Maschinen. Mit modernen und prestigeträchtigen Kreationen, die von Staatschefs und Königshäusern aus der ganzen Welt hoch geschätzt werden, setzt die Manufaktur REUGE SA in Sainte-Croix auch heute noch die Tradition der Herstellung von Präzisionsmechanismen für Automaten fort.
Mit der Aufnahme ins UNESCO-Kulturerbe am 16. Dezember 2020 wird eine lebendige, für die Region des französisch-schweizerischen Jurabogens typische Tradition gewürdigt. Eine ganz besondere Resonanz findet sie in der Region Sainte-Croix / L’Auberson, dem einzigen Ort, wo sowohl Spieldosen, Musikautomaten als auch Uhren hergestellt werden. Die gemeinsam von der Schweiz und Frankreich getragene Kandidatur wurde von der UNESCO als beispielhaft betrachtet, da sie die Wichtigkeit des immateriellen Kulturerbes in einem grenzüberschreitenden Raum unterstreicht.